Camera Obskura



Eine Camera obscura (lat. camera „Kammer“; obscura „dunkel“) ist ein dunkler Raum mit einem Loch in der Wand.  Durch dieses fällt das Licht des Motivs auf die Rückwand, und erzeugt so ein Bild, dass auf dem Kopf steht. 


Bereits Aristoteles kannte dieses Prinzip  und seit dem wurde die Camera obscura immer weiterentwickelt.  

Auch Leonardo Da Vinci nutze sie. 

Die Camera obscura ist das Grundprinzip der Fotografie.


Die Idee, eine überdimensionale Camera Obskura zu bauen, war zunächst ein spannendes Experiment.  Auch die Frage, wie groß das Loch in dieser großen Black Box sein müsste, um ein einigermaßen scharfes Bild zu erhalten, konnte nur im direkten Versuch geklärt werden. Anfangs war alles diffus, das anfangs geschnittene Loch immer weiter abgeklebt werden.  Aber als ich mich von der Vorstellung löste, eben nur ein „scharfes Bild“ zu bekommen, entstanden in der Dunkelheit Bilder, die mich in ihren Bann zogen. Sie begannen zu „laufen“., tanzten. Die Außenwelt wurde durch ein winziges Loch in die Dunkelheit des Innenraums übertragen. Fast wie ein Voyeur, konnte ich alles sehen, war aber zugleich unsichtbar. 

Den Menschen, die sich in die Camera Obskura wagten, ging es ähnlich. Anfangs hörte ich immer „ich sehe ja nichts“, aber wenn sie ich auf die vermeintliche Dunkelheit einließen, intensivierte sich die Wahrnehmung. Keinen Meter von der geschäftigen Fußgängerzone entfernt, konnten sie eine sinnliche Erfahrung machen, die auf Ruhe, Langsamkeit, sinnliches Begreifen, neues Sehen basierte. Denn die Welt stand im Innenraum auf dem Kopf. Eine kleine Veränderung der Sichtweise, ein Pespektivwechsel, der auch für die  Bilder/Blickwinkel der Außenwelt neu sensibilisieren kann. 


© kunkel 2017